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Tierfigur aus Stein | Fotograf*in: Andrea Blumtritt
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Kleine, zoomorphe Steinskulptur. Die massive Figur scheint einen fliegenden Vogel oder eine schwimmende Schildkröte darzustellen. Das abgebildete Wesen besitzt einen übergroßen Kopf, der direkt an den Schultern ansetzt. Es hat kleine, eingetiefte Augen und einen kurzen, gedrungenen Schnabel. Sein Ober- und Unterkiefer werden durch eine gravierte Linie voneinander getrennt. Die Skulptur besitzt weit ausgebreitete Flügel oder Flossen. Ihre Oberseite wird durch ein graviertes Lineardekor verziert. Auf der konvexen Unterseite des Objekts markieren eingetiefte Linien die Ansatzstellen der Fortbewegungsorgane und des Kopfes. Die gut erhaltene Skulptur besitzt eine geglättete und polierte Oberfläche. Die Form des inventarisierten Objekts erinnert an die tönernen Gefäßflöten der Gruppe Mora Policromo (1350-800d.C.). Soziale Bedeutung: Mason vermutet, daß die meisten Skulpturen der Capelladas-Pacayas-Gruppe Lesefunde sind. Er glaubt, daß ähnlich kleine Steinfiguren bei religiösen Zeremonien verwendet wurden (1945: 271, 280). Ihre einfache Form kann eine besondere kulturelle Tradition oder mangelnde handwerkliche Fertigkeiten anzeigen. Symbolische Bedeutung: die bribrí und cabécar des kostarikanischen Hochlandes glaubten, daß sich ihr Kulturheros sibö in einen Papagay (ara macao) verwandeln könne. Für die panamaischen cuna spielten Vogelfiguren eine wichtige Rolle in Heilgesängen (Wassén 1949: 13 ff.). Auf die semantische Verbindung von Vogel-, Seelen- und Schamanenvorstellungen weisen für die bribrí und cabécar des 20. Jahrhunderts auch Bozzoli de Wille (1982: 53) und Stone (1963: 137) hin. Kulturelle Bedeutung: die Gruppe wurde zuerst von Lehmann (1913) und Mason (1945) beschrieben. Sie umfaßt kleine, massive Skulpturen, die von den Fundorten Capelladas, Pacayas (beide bei Juan Viñas) und San Isidro de Arenilla (bei San José) stammen. Die Objekte stellen zoomorphe und anthropomorphe Wesen dar, die auf einer planen Basis stehen, hocken, knien, sitzen oder liegen. Sie können vogel-, affen-, katzen-, echsen- sowie männer- oder frauenähnliche Gestalten verkörpern. Die Figuren besitzen einen großen, runden Kopf, ein flaches Gesicht und einen breiten, eingetieften Mund. Ihre relativ kurzen Arme und Beine nehmen wenige, standartisierte Haltungen ein. Die Zeitstellung der Gruppe kann nicht zweifelsfrei bestimmt werden, da ihre archäologischen Kontexte unbekannt sind. Die kaum differenzierten Typen scheinen aufgrund ihrer Gestaltung auf die Periode V (1000-500d.C.) zu verweisen. (Künne 2005)
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