Museum

Ethnologisches Museum

Ethnologisches Museum
Adresse:
Humboldt Forum
10178 Berlin

Diese Seite wurde generiert, da die Kulturerbeeinrichtung bei der Deutschen Digitalen Bibliothek registriert ist und Daten im Portal veröffentlicht hat. Die Beschreibung wurde von der datengebenden Einrichtung verfasst.

Das aus der Königlichen Kunstkammer hervorgegangene Berliner Ethnologische Museum gehört seit seiner Gründung im Jahr 1873 zu den international größten und bedeutendsten seiner Art. In seinen Sammlungen befinden sich ungefähr 500.000 ethnografische, archäologische und kulturhistorische Objekte aus Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien. Diese werden durch etwa 500.000 Medien (ethnografische Fotografien, Filme, Videos und Tondokumente) und mehr als 588.000 Seiten Schriftgut ergänzt.

Das Ethnologische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin setzt sich mit dem Erbe und den Konsequenzen des Kolonialismus, mit der Rolle und der Perspektive Europas kritisch auseinander. Reflexionen des eigenen Standpunkts und Partnerschaften mit den Herkunftsgesellschaften in Afrika, Asien, Ozeanien und Amerika sollen einseitige eurozentrische Sichtweisen offenlegen, ohne die bestehenden europäischen Bezüge zu verleugnen. Seit September 2021 zeigt das Ethnologische Museum seine neu konzipierten Ausstellungen im Humboldt Forum im Zentrum Berlins.

Die häufig komplexen Erwerbungs- und Aneignungsprozesse der heute im Ethnologischen Museum befindlichen Objekte sind schwer zu rekonstruieren. Somit ist es schwierig, zu entscheiden, ob diese in kolonialen Kontexten hergestellt, aufgesammelt, oder ausgeführt wurden. Selbst wenn Informationen hierzu vorliegen, kommen unterschiedliche Personen nicht immer zu gleichen Beurteilungen. Um die Diskussion über koloniale Kontexte von Sammlungsobjekten mit einer breiteren Öffentlichkeit und mit Partnerinnen und Partnern aus den Herkunftsregionen zu führen, zeigt das Ethnologische Museum auf diesem Portal nicht nur Objekte, die zweifelsfrei aus kolonialen Kontexten stammen, sondern alle veröffentlichten Objektdatensätze des Museums. Im Bemühen um maximale Transparenz soll auf diese Weise die Diskussion um die kolonialen Kontexte der Sammlungen unterstützt werden. Die Daten des Ethnologischen Museums werden fortlaufend überarbeitet, mit neuen Erkenntnissen angereichert und zwei Mal pro Jahr in diesem Portal aktualisiert.

Für die Rekonstruktion der historischen Erwerbungs- und Aneignungsprozesse sind die Archivmaterialien sowie die historischen Sammlungsverzeichnisse im Ethnologischen Museum von besonderer Bedeutung. Digitalisate der Erwerbungsbücher sind auf der Museumswebseite einsehbar. Die Digitalisierung der Erwerbungsbücher erfolgte im DFG-Projekt „Digitalisierung des historischen Archivs im Ethnologischen Museum - 1830-1947“. Im Rahmen des Projekts wurden alle heute im Ethnologischen Museum befindlichen Sammlungsverzeichnisse und Archivmaterialien des Zeitraums von 1830 bis 1947 digitalisiert und online zugänglich gemacht. Das im Projekt erstellte Findbuch ermöglicht einen zentralen Einstieg in den digitalisierten Bestand. Zusätzlich können die digitalisierten Dokumente und ihre zugehörigen Erschließungsdaten über die Onlinedatenbank der Staatlichen Museen zu Berlin abgerufen werden.

Profile der Organisation im Netz