Bei diesem Sammlungsgegenstand fehlt die Bezeichnung in der Herkunftssprache. Wenn Sie die Bezeichnung kennen oder Anmerkungen haben, nutzen Sie das Formular, um mit der datenliefernden Einrichtung Kontakt aufzunehmen.
Bronzeplatte: ibisartigem Vogel

Diese Reliefplatte aus dem Königspalast zeigt einen langschnabeligen Watvogel. Vögel haben weitreichende symbolische Bedeutungen bei den Edo: sie stehen für "Hexen" und andere magisch handelnde Wesen. Sie verbinden als Boten Himmel und Erde (und in diesem Falle auch das Wasser). Der Schöpfungsmythos berichtet von einem Vogel oben im "Weltenbaum", der dem jüngsten der drei Söhne des Obersten Gottes Olokun ein Schneckenhaus schenkte. Als die drei Söhne am Weltenbaum herabgeklettert waren und unten eine gewaltige Wasserfläche vorgefunden hatten, rieselte aus diesem Schneckenhaus der Sand, der das erste Land im Urmeer bildete. Den Hintergrund der Platte verzieren vierstrahlige Rosetten. Sie stehen für die Himmelsrichtungen, die vier Tageszeiten, die damals im Süden des heutigen Nigeria übliche 4-Tage-Woche, sowie für den Gott Olokun. Text: Dietmar Neitzke.

Datenpartner
Linden-Museum Stuttgart Staatliches Museum für Völkerkunde
Nur ausgefüllte Felder anzeigen

Erschließungsdaten

Kulturelle Zuschreibung
Edo
Objekttyp
Relief
Maße
Breite: 30 cm, Höhe: 43 cm
Material/Technik
Kupferlegierung
Wachsausschmelzverfahren
Aktueller Standort
Linden-Museum Stuttgart
Inventarnummer
005367

Provenienz und Quellen

wo
Nigeria

wann
1899
Provenienz
Im Oktober 1898 bot die Hamburger Firma „H. Bey & Co“ dem Berliner Völkerkundemuseum eine Benin-Sammlung an, die direkt aus Afrika geschickt wurde. Die komplette Sammlung konnte aber auf Grund mangelnder Mittel nicht komplett gekauft werden und sollte daher auch an andere Interessenten weitervermittelt werden. Felix von Luschan vom Berliner Museum informierte daher im November 1898 Karl Graf von Linden, und bot ihm ein Vorkaufsrecht an. Das Linden-Museum stellte daraufhin 15.000 M für den Ankauf von Objekten zur Verfügung. Den Kaufpreis übernahm der Heilbronner Unternehmer Karl Knorr, weswegen die Sammlung auch als „Die Karl Knorr’sche Sammlung von Benin-Altertümern“ bekannt wurde. Von Luschan veröffentliche unter gleichem Titel (1901) eine ausführliche Beschreibung der Sammlung im Auftrag von Graf Linden und Knorr. Zu den weiteren Käufern der Sammlung gehörten unter anderem die Museen in Wien, München aber auch Personen wie Hans Meyer (Leipzig) und Eugen Rautenstrauch (Köln). Text: Markus Himmelsbach.

Informationen zum Datensatz

Rechtsstatus Metadaten
Dieser Inhalt wurde maschinell übersetzt
2.1 / 7.0