Das weitgehend symmetrische Objekt kombiniert die Attribute verschiedener Spezies (Mensch, Fledermaus, Echse). Es scheint ein bimorphes, männliches Zwillingswesen darzustellen. Körperaufbau und -haltung verweisen auf anthropomorphe Charakteristika. Die Gestaltung der Köpfe zeigt dagegen zoomorphe Eigenschaften an. Die hoch- und tiefständigen Metalleisten besitzen trotz ihrer großen Fläche weder zoomorphe Applikationen noch aufgelegte Verzierungen. Die kopfständige Platte kann aufgrund der tiefen, dreieckigen Aussparung als Federschmuck verstanden werden. Die Interpretation wird durch eine horizontale Doppelwulst unterstützt, die oberhalb der Stirn der beiden Zwillingsfiguren verläuft. Die Grundplatte stellt möglicherweise zwei konische Erdaufschüttungen oder zwei Berge dar, auf denen die bimorphen Gestalten stehen. Ihre breiten Mäuler korrespondieren mit den zoomorphen Steinskulpturen der Palmar-Gruppe (1550-1000d.C.). Die aufgehangenen Klangscheiben verdecken das dargestellte Zwillingswesen vollständig. Es ist ausschließlich bei einer waagerechten Objektaufhängung sichtbar. Die unvollständige Nachbearbeitung des Anhängers scheint seine ursprüngliche Verwendung als Grabbeigabe anzudeuten. (Künne 2005)
Erschließungsdaten
Objektmaß: 8,6 x 8,5 x 4 cm