Randscherbe eines sehr großen Gefäßes. Das Objekt besaß eine konkave Wand mit ausziehendem Rand. Das Fragment wurde beidseitig geglättet, geschlämmt, grundiert und bemalt. Grundierung und Bemalung sind partiell erodiert. Das Objekt besitzt eine rote Grundierung, die auf der Innenseite der Keramik schwarz bemalt ist. Die Verzierung besteht aus vertikalen Linienbündeln, die wahrscheinlich mit einer tiefstehenden, umlaufenden Linie verbunden waren. Obwohl die Außenseite der Gefäßwand nicht grundiert ist, zeigt sie ebenfalls ein vertikales, schwarzes Linieardekor. Die oberen Partien des umlaufenden Ornamentbandes wurden zweifach bemalt. Der Boden des Objekts war wahrscheinlich ebenfalls grundiert. Nach Lothrop 1926: Nicoya black line ware, hanging line motive. Nach Lehmann 1913: El Viejo-Stil. Kulturelle Bedeutung: Gebrauchskeramik. Die Gruppe tritt fast ausschließlich in Siedlungskontexten auf. Der Typ wurde bisher nur südlich der Bahía de Culebra und westlich des Río Tempisque dokumentiert. Seine Objekte sind mit dem El Bosque Komplex (El Bosque Rojo sobre Agamuzado) des atlantischen Tieflands verwandt. Das Objekt gehört zu einem Konvolut dekontextualisierter Objekte, die Lehmann im März 1908 in einem Gräberfeld bei El Viejo fand. Allein aus der Huaca A sollen 480 Objekte stammen. Sie umfassen neben Keramiken auch Beile, Reibsteine, Muscheln und “Grünsteine“. Letztere waren mit Körperbestattungen assoziiert. (Künne 2004)