Kleines, zweigliedriges Gefäß, das aus einem horizontalen, bohnenförmigen (schuhförmigen) Körper mit einem kurzen, geraden Hals besteht. An der Schmalseite des Körpers befinden sich aufgesetzte Applikationen, die ein Gesicht darstellen. Das Objekt wurde beidseitig geglättet und geschlämmt. Seine Außenseite ist grundiert, bemalt und leicht poliert. Grundierung und Bemalung sind fast vollständig erodiert. Die Keramik besitzt mehrere Risse und eine Abplatzung. Die Keramik hat eine weiß-gelbliche Grundfarbe, die auf der Außenseite des Gefäßes rot-orange und schwarz-braun bemalt ist. Am Hals befand sich wahrscheinlich ein umlaufendes, rot-oranges Band. Der Körper wird durch ein Gesicht verziert, das aufgesetzte (Augenbrauen, Augen, Nase) und gemalte (Schnurbart) Attribute besitzt. Sie scheinen auf ein raubkatzenähnliches Wesen zu verweisen. An der Innenseite des Gefäßhalses erscheinen Spuren einer weiß-gelblichen Grundierung. Nach Lothrop 1926: Zapatero ware. Kulturelle Bedeutung: der Typ ist sowohl aus Bestattungen als auch aus Siedlungskontexten bekannt. Seine Objekte zeichnen sich vor allem durch ihre lachsfarbene Grundierung aus. Die Gruppe wurde hauptsächlich im Tal des Río Tempisque dokumentiert und tritt nur selten nördlich von Bageces (Costa Rica) auf. Obwohl das inventarisierte Objekt keine lachsfarbene Grundierung besitzt, kann es nach Bonilla et al. 1987 nur dem Typ Jicote Policromo zugeordnet werden. In der Region Gran Nicoya existierte eine lange einheimische Tradition von Gesichtsdarstellungen. Aufgesetzte raubkatzenähnliche Gesichter finden sich bereits auf den roten, gebürsteten Waren des Policromo Medio (1350-800d.C.). (Künne 2004)