Dreifüßiger, rundbodiger Krug, mit tiefständigem Umbruch. Das Objekt besitzt eine hohe, einziehende Wand mit fließendem Halsansatz und auskragendem Rand. Am Körper erscheinen plastische Appliktionen und Ritzverzierungen. Die drei hohlen, konischen Füße wurden als weibliche Brüste gestaltet. Das Objekt ist beidseitig geglättet, geschlämmt und grundiert. Seine Außenseite wurde hoch poliert. Die Grundierung ist partiell erodiert. Die Keramik besitzt eine rot-braune Grundfarbe. Unterhalb des Randes erscheint eine umlaufende, bandförmige Eintiefung. Der Hals wird durch einen hochständigen, umlaufenden Fries verziert, der rechtwinklige Mäander zeigt. Am Körper befinden sich zwei tiefständige, horizontale Bildbänder, die einander gegenüber liegen. Sie zeigen Wellenbänder, die ineinander verwoben sind (Guilloche-Motiv). Die Darstellungen scheinen auf Textil oder Flechtwerk anzuspielen. Sie werden durch zwei gegenständige Applikationen voneinander getrennt, die invertierte Gesichter symbolisieren. Nach Lothrop 1926: chocolate ware. Kulturelle Bedeutung: das Guilloche-Motiv gilt als diagnostischer Anzeiger für die späte Phase des Policromo Medio (1350-800d.C.). Es tritt vor allem in den Gruppen Gillén Negro sobre Café Claro (1350-1000d.C.), Papagayo Policromo (1350-800d.C.), Jicote Policromo (1350-1000d.C.) und Mora Policromo, variedad Guabal (1200-800d.C.) auf. (Künne 2004)