Großer, bauchiger Krug mit gewölbtem Boden und fließendem Halsansatz. Das Gefäß wurde beidseitig geglättet und geschlämmt. Seine Außenseite ist zweifach grundiert, bemalt und hoch poliert. Der konische Gefäßhals wird durch eine bimorphe Gesichtsdarstellung verziert, die aufgesetzte und gemalte Attribute besitzt. Grundierung und Bemalung sind partiell erodiert. Das restaurierte Objekt besitzt mehrere Bruch- und Fehlstellen. Die Außenseite des Objekts wurde zweifach grundiert. Sie zeigt eine rot-braune Deckfarbe, die sich auf einem weiß-gelblichen Grund befindet. Der Körper ist vollständig rot-braun gefärbt. Am Hals befindet sich ein umlaufender, weiß-gelblicher Fries. Er zeigt zwei gestreifte Bänder, die ineinander verschlungen sind (Guilloche-Motiv). Die Darstellung wird durch ein anthropo-zoomorphes Gesicht unterbrochen, das von zwei vertikalen, aufgesetzten Wülsten begrenzt ist. Es besitzt große, scheibenförmige Augen und ein ovales Maul mit spitzen Zähnen. Das echsenähnliche Wesen trägt ein gemaltes Stirnband und Ohrschmuck. Symbolische Bedeutung: das Guilloche-Motiv wird häufig (Ferrero 1975: 405) als zwei Schlangenleiber interpretiert, die ineinander verschlungen sind. Es kann aber auch Textil oder Flechtwerk symbolisieren. Nach Lothrop 1926: Nandaime ware. Kulturelle Bedeutung: das Formeninventar der Gruppe umfaßt ausschließlich Krüge, die häufig einen kugelförmigen Körper besitzen. Ihre diagnostischen Verzierungen weisen auf eine typologische Verwandtschaft mit der Gruppe Mora Policromo, variedad Guabal (1200-800d.C.) hin. (Künne 2004)