Fotograf*in: Andrea Blumtritt | Rechtewahrnehmung: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 InternationalAvimorphes (?), hohles Kopfprotomen mit Wandansatz. Am Schnabel des dargestellten Wesens befinden sich zwei kleine Öffnungen. Das Objekt wurde beidseitig geglättet und geschlämmt. Seine Außenseite ist grundiert und bemalt. Grundierung und Bemalung sind stark erodiert. Das Fragment besitzt eine weiß-gelbliche Grundfarbe, die auf der Außenseite des Objekts schwarz-braun (und rot-orange?) bemalt wurde. Das weitgehend realistische Protomen stellt ein zoomorphes Wesen dar, das einen Höcker auf dem Schnabel (oder Maul) besitzt. Auf der Schädeldecke befindet sich eine runde Eintiefung. Nach Lothrop 1926: Nicoya polychrome ware, animal effigy vessel. Kulturelle Bedeutung: der Typ Papagayo Policromo steht in der Region Gran Nicoya am Anfang der polychromen Bemalung auf weiß-gelblicher Grundierung. Die Tradition dauerte bis ins Policromo Tardío (1350-1520d.C.) an. Ihre Verzierungen zeigen einen starken mesoamerikanischen Einfluß. Er manifestiert sich unter anderem in der Verdrängung von Echsen- und Fledermausthemen durch Raubkatzen- und Schlangendarstellungen. Ähnliche Protomen sind aus den Gruppen Pataky Policromo (1350-1000d.C.), Ulua Policromo (950-550d.C.) und aus der Tohil-Plumbat Keramik (1200-950d.C.) bekannt. Einige Varianten der Papagayo Gruppe gelangten bis ins zentralmexikanische Hochland. (Künne 2004)
Erschließungsdaten
Tiefe: 4,6 cm
Breite: 5,1 cm
Provenienz und Quellen
https://id.smb.museum/object/107286
IV Ca 45522 a, Fragment eines Tongefäßes, Policromo Medio (800 - 1350), Walter Lehmann (16.9.1878 - 2.7.1939)
IV Ca 45522 b, Fragment eines Tongefäßes, Policromo Medio (800 - 1350), José Maria Velasco (1909)
https://id.smb.museum/object/739331
IV Ca 45522 b, Fragment eines Tongefäßes, Policromo Medio (800 - 1350), José Maria Velasco (1909)