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Dieses Totentuch ist der Umhang eines Häuptlings der Paracas-Kultur. Er wurde von ihm bereits zu seinen Lebzeiten getragen und bei seinem Tod mit ihm bestattet, zusammen mit vielen anderen, zu einem Bündel geschnürten Textilien. Im Boston Museum of Fine Arts befindet sich ein Umhang mit den gleichen Motiven. Das Motiv zeigt den Besitzer des Umhanges in seiner Zeremonialkleidung, die sehr viele Tierelemente aufweist. Für die Herstellung eines solch aufwendigen Textils benötigt man zwischen 20 000 und 30 000 Arbeitsstunden. Da mehrere hundert Bündel gefunden wurden, die teilweise bis zu 200 Textilien enthielten, kann man beinahe von einer Textilindustrie ausgehen, die bereits zu dieser Zeit vorhanden war. Auch sehr viele Techniken, die bei altperuanischen Textilien zur Anwendung kamen, waren bereits im vorchristlichen Jahrtausend vorhanden. Neuere archäologische Forschungen ergaben ein wesentlich größeres Verbreitungsgebiet der Paracas-Kultur als bisher angenommen.
Datenpartner
Linden-Museum Stuttgart Staatliches Museum für Völkerkunde
Dieser Umhang stammt aus einem bestimmten Teil des großen Friedhofes "Arena Blanca" (weißer Sand), genannt "Cabeza Larga" (längliche Köpfe), auf der Paracas-Halbinsel an der Südküste Perus. Die Mumien im Bereich "Cabeza Larga" hatten deformierte, längliche Köpfe, daher der Name. Der Umhang stammt aus einer Grabung in den Jahren 1910-1912, die leider nicht unter wissenschaftlicher Aufsicht stattfand. Der Umhang gehört zu einem der ersten Textilien der Paracas-Kultur, die entdeckt wurden. Er wurde in Peru von dem Cannstatter Sammler Carl Sutorius erworben. Sutorius kehrte 1914 aus Peru zurück, hatte die meisten Objekte aber schon vorher nach Stuttgart übersandt. Inventarisiert wurde der Umhang dann erst nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1918.
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