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Dieser reich beschnitzte Elefantenstoßzahn stand senkrecht auf einem der königlichen Ahnenaltäre in den Innenhöfen des Palastes. Er verkörperte somit die Weltachse, also die Verbindung von Erde (Diesseits) und Himmel (Jenseits). Diese Senkrechte ist ein zentrales Stilelement in der Formsprache der Kunst aus Benin. Diese Altäre mit ihren Objekten dienten dem Ahnenkult. Der König als oberster Priester brachte hier Opfergaben dar, um so die Segnungen der himmlischen Mächte über seine königlichen Ahnen auf die Erde zu ziehen. Die Stoßzähne waren also überzogen mit Opferblut. Die Brandspuren allerdings stammen von der britischen Brandschatzung bei der Eroberung 1897. Dargestellt sind hier König Ohen (mit Fischschwanz, Schlangengürtel und Zeremonialschwert), ein Soldat (mit Glocke), König Ewuare (gestützt vom Thronprinzen und vom Obersten Heerführer) König Ohen (von zwei Krokodilen ins Reich des Gottes Olokun gezogen), der Bote des Königs von Ife (der der Wahl eines neuen Obas von Benin zustimmen mußte) und zwei Portugiesen. Text: Dietmar Neitzke.
Datenpartner
Linden-Museum Stuttgart Staatliches Museum für Völkerkunde
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