Rechtewahrnehmung: Linden-Museum Stuttgart
Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 InternationalNeben den Manillas waren auch solche Metallbarren wichtige Tauschobjekte im Außenhandel mit Europa. Allerdings hatten sie weniger den Charakter einer standardisierten Währung und waren auch weniger im innerafrikanischen Handel verbreitet. Das Schmieden, Gießen und Ziselieren von Kupferlegierungen geht im Königreich Benin bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. Durch die Einfuhr großer Mengen Metalls aus Europa nahm dies zu. 1515 führte beispielsweise ein portugiesisches Schiff 4.000 Barren nach Benin ein und erwarb dafür Sklaven. Dieser Barren wurde laut Museumsunterlagen 1981 von einem gesunkenen Schiff in der Elbe geborgen. Laut eingeritzten Hüttenzeichen wurde er im 16. Jahrhundert in einer ungarischen Mine hergestellt, die dem Handelshaus der Fugger gehörte. Die Fugger finanzierten damals einen Gutteil des Kolonial- und Sklavenhandels. Dieser Barren sollte laut Unterlagen von Hamburg über Antwerpen nach Portugal gehandelt werden. Als Ziel wird die afrikanische Westküste von Oberguinea angegeben, eine eindeutige Zuordnung zum Königreich Benin ist also nicht sicher. Solche Barren wurden in Benin oft eingeschmolzen und zu Kunstwerken weiterverarbeitet. Da der König von Benin einige Außenhandelsmonopole besaß, erfuhren sein Reichtum (und damit die höfische Kunst) dadurch einen Aufschwung. Text: Dietmar Neitzke.
Erschließungsdaten
Breite: 11.5 cm
Höhe: 4 cm
gegossen