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Gefäß (Fragment)

Hohler Standfuß mit Boden- und Wandansatz. Am Bodenansatz befindet sich eine umlaufende, aufgesetzte Wulst. Die geklebten Scherben gehören wahrscheinlich zu einem ovaloiden Gefäß. Die Keramik wurde beidseitig geglättet, geschlämmt und grundiert. Ihre Außenseite ist polychrom bemalt und poliert. Bemalung und Grundierung sind partiell erodiert. Am Standfuß befinden sich kleine Abplatzungen. Die Keramik ist zweifach grundiert. Sie besitzt eine weiß-gelbliche Deckfarbe, die auf rotem Grund aufgetragen wurde. Die Außenseite des Objekts ist schwarz-braun und rot-orange bemalt. Am Körper befindet sich ein tiefständiges, umlaufendes, schwarz-braunes Band. Darunter erscheint ein umlaufender Fries. Er zeigt zwei ineinander verschlungene Wellenbänder (Guilloche-Motiv), die vor einem schwarz-braunen Hintergrund erscheinen. Die Maltechnik simuliert eine Negativverzierung. Die wulstförmige Auflage wird durch vertikale, schwarz-braune Linien dekoriert. Am Boden befinden sich zwei umlaufende, rot-orange Bänder. Der Standfuß ist durch zwei umlaufende Fries verziert, die ineinander verzahnte Stufenelemente zeigen. Beide Friese werden durch schwarz-braune Bänder begrenzt. Auf der Innenseite der Keramik sind unregelmäßige Spuren einer weiß-gelblichen Deckfarbe sichtbar. Symbolische Bedeutung: das Guilloche-Motiv wird häufig als zwei Schlangen interpretiert, die ineinander verschlungen sind (Ferrero 1975: 405). Nach Lothrop 1926: Nicoya polychrome ware. Kulturelle Bedeutung: nach Snarskis (1983: 65) und Lange (2003, pers. Komm.) verdrängte die Pataky-Gruppe zwischen 1250 und 1150d.C. in der Region Gran Nicoya die Papagayo-Keramik. Ihre Verzierungen zeigen einen starken mesoamerikanischen Einfluß. Die diagnostischen Motive bestehen nach Lothrop (1926) aus dem „silhouette jaguar, type B“ und der „plumed serpent, type C“. Sie sind auch aus Faltbüchern bekannt, die im postklassischen Mixteca-Puebla Stil (1520-1200d.C.) angefertigt wurden. Die Gruppe tritt vor allem in Bestattungen auf. Das Guilloche-Motiv gilt als diagnostischer Anzeiger für die späte Phase des Policromo Medio (1350-800d.C.). Es tritt vor allem in den Gruppen Gillén Negro sobre Café Claro (1350-1000d.C.), Papagayo Policromo (1350-800d.C.), Jicote Policromo (1350-1000d.C.) und Mora Policromo, variedad Guabal (1200-800d.C.) auf. (Künne 2004)

Datenpartner
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Erschließungsdaten

Objekttyp
Gefäß (Fragment)
Maße
Objektmaß: 11,6 x 14,9 x 14,4 cm
Wandstärke: 0,65 cm bis 0,75 cm
Material/Technik
Ton
Aktueller Standort
Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
IV Ca 45678

Provenienz und Quellen

wann
Policromo Medio (800 - 1350)
wo
Costa Rica
Guanacaste [Provinz]
Santa Cruz [Kanton]
Santa Bárbara [Ort]

wer
Lehmann, Walter - Sammler*in

Informationen zum Datensatz

Rechtsstatus Metadaten
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