Aje
Die
aje genannten Trommeln wurden von Frauen gespielt,
eine große Ausnahme in Ozeanien. Sie begleiteten mit der Trommelmusik
die Tänze der Männer, die zu besonderen Gelegenheiten aufgeführt wurden.
Dafür erhielten die Frauen als Anerkennung Geschenke in Form von
Nahrungsmitteln. Tänze und Musik stellten die Stärke der Männer vor oder
nach einer kriegerischen Auseinandersetzung dar. Die Bespannung dieser
Trommel ist aus einem Haifischmagen hergestellt.
Dieses und
weitere Objekte aus Mikronesien kamen über Eugen Brandeis nach Freiburg,
der als Landeshauptmann der deutschen Kolonialregierung von 1898 bis
1906 auf der Insel Jaluit stationiert war. Die dem Museum als Geschenk
zugekommene ethnographische Sammlung wurde jedoch von seiner Frau
Antonie Brandeis zusammengetragen, die die Objekte auch ausführlich
dokumentierte.
Erschließungsdaten
hat Bezug zu : I/0181
hat Bezug zu : IV/0403
hat Bezug zu : IV/3097
hat Bezug zu : V/0252
hat Bezug zu : V/1801
Provenienz und Quellen
Objekt Nr. 43 (Objektliste Antonie Brandeis, 2. Sendung 1901, SAF C3/241/2): "Alte Trommel. Haifischmagen. Früher zum Begleiten der Tänze benutzt, jetzt nicht mehr zu bekommen“. Die Trommel sollte bereits mit der ersten Sendung im Frühjahr 1900 geschickt werden, jedoch fehlte die Bespannung („Die Trommel konnte leider nicht mit eingepackt werden, da es mir nicht möglich war bis jetzt eine Fischhaut oder Haifischmagen zum Bespannen derselben zu erhalten. Ich hoffe sie später nachzusenden“ … „Zum Hausrat gehörte früher auch eine aus dem Stamm eines Brotfruchtbaumes geschnitzte Trommel [Trommel nachzusenden] welche mit einer Fischhaut oder Haifischmagen bezogen wurde. Heute sind die nächtlichen Tänze der Insulaner ganz verschwunden da die Missionare dieselben untersagen, und die Trommel ge-hört zu den Raritäten.“ Quelle: Kommentar von Antonie Brandeis zur 1. Sendung, SAF D.Sm 35/1) Es ist nicht bekannt, von wem die Sammlerin das Objekt erwarb.