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Die wenigen U-förmigen Reliefplatten werden wegen ihrer Motive dem 18. oder 19. Jahrhundert zugeordnet. Im Zentrum steht der König, gestützt von zwei Begleitfiguren, die als die Priester Osa und Osuan gedeutet werden. Die Beine des Königs sind als zwei Fische gestaltet, zwischen denen eine Schlange das Motiv der Rüsselhand hält. Diese Darstellung wird als Bild der Einheit des Königs, dem Herrscher der Erde, und Olokuns, dem Herr des Wassers und des Meeres, interpretiert. Es verweist auf die besondere spirituelle Macht des Königs, die mit der Restauration des Königtums im 18. Jahrhundert als Ausgleich für den Verlust politischer und militärischer Macht zunehmend betont wird.Die mündliche Überlieferung, die die Darstellungen auf den Platten als Abbildungen konkreter Personen und Ereignisse interpretiert, sieht hier ein Bild des Königs Ohen (14. Jh.), dessen gelähmte Beine als Zeichen seiner unmittelbaren Abstammung vom Gott des Meeres und des Wassers gedeutet werden. Die „Fischbeine“ waren physisches Erbe seines Vaters Olokun.
Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
III C 7653
Provenienz und Quellen
wo
Benin [kingdom]
wann
18. Jh.-19. Jh.
wo
Nigeria [Land]
wer
Hale & Son - Vorbesitzer*in
Beschreibung
Auftrag bei der Messinggießergilde Igun Eronmwon im Königreich Benin im 18. oder 19. Jh.; Besitz vor 1897 derzeit unbekannt; geplündert im Zusammenhang mit der britischen Eroberung von Benin, 1897; versteigert von der Firma Hale & Son, 1897; ersteigert vom Königlichen Museum für Völkerkunde, 1897.
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