Kleines, zweigliedriges Objekt, das aus einer flachen, runden Schale mit einem gewölbtem Hohlgriff besteht. Die Schale besitzt einen konvexen Boden und einen geraden Rand. Der kurze, breite Griff hat zwei hochständige, ovale Öffnungen. Er verfügt über plastische und eingetiefte Verzierungen. Die Keramik wurde beidseitig geglättet, geschlämmt, grundiert und leicht poliert. Die Grundierung ist partiell erodiert. Am Rand und am Griff befinden sich kleine Bruchstellen. Das Objekt besitzt eine braune Grundfarbe. Die Verzierungen des Griffs scheinen auf ein zoomorphes Wesen anzuspielen. Symbolische Bedeutung: ähnliche Objekte werden aufgrund formaler Analogien zu mesoamerikanischen Keramiken häufig als "Räucherlöffel" interpretiert (Lothrop 1926: 365), obwohl nur selten Brandspuren nachgewiesen werden konnten. Haberland (1961e) dokumentierte bei Buenos Aires (Region Diquís) ein ähnliches Objekt, das sich in einem Steinkistengrab befand und mit "Zaubersteinen" assoziiert war. Der Befund wurde vom Ausgräber als Schamanen-Bestattung interpretiert. Lothrop (1926) bespricht die Objektgruppe im Kapitel highland region, red ware. Kulturelle Bedeutung: überregional verbreitete Keramik, die in den Perioden VI (1550-1000d.C.) und V (1000-500d.C.) im Zentralen Hochland, an der Atlantischen Abdachung und in der Region Diquís hergestellt wurde. Die Schenkung Cleto González Víquez umfaßte ursprünglich 144 Objekte, von denen 100 bereits am Museo Nacional de Costa Rica inventarisiert worden waren. (Künne 2004)
Erschließungsdaten
Wandstärke: 0,55 cm
Länge: 10,9 cm
Durchmesser: (Schale) 7 cm