Draufsicht | Fotograf*in: Martin Franken | Rechtewahrnehmung: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 Internationalveröffentlicht in Jens Kröger: 2004. Islamische Kunst in Berliner Sammlungen, S. 198. Dortiger Abbildungstext: Porträt von Taimur Khan, König von Kandahar und Teilen von Iran und Indien, in Bagdad 1785. Der Fürst, auch Timur Schah genannt, aus der afghanischen Herrscherfamilie der Durrani wird in hoheitsvoller Pose und mit der für Herrscher reservierten Reiherfeder an der phantasievollen Mütze gezeigt. Seine Gewandform ist kennzeichnend für Afghanistan, auch der Blick durchs Fenster auf eine gebirgige Landschaft. Assistiert von einem Diener mit persischem Turban, empfängt er einen Gesandten mit osmanischer Kopfbedeckung, der ihm demutsvoll ein Schreiben überreicht. In der Nachfolge von Nadir Schah hatten die Herrscher Afghanistans den Thron von Iran beansprucht. Iran wiederum hatte auch nach der osmanischen Eroberung des Irak 1638 stets Anspruch auf das Gesamtgebiet erhoben, so dass es denkbar ist, dass iranische Fürsten, auch wenn sie wie dieser selbst Sunniten waren, sich auf der Durchreise zu den schiitischen heiligen Stätten des Irak, insbesondere Nadschaf und Karbala, "porträtieren" ließen. Gleichzeitiges Albumblatt, Iran, Gouache-Farben, französische Beischrift am oberen Rand.
Erschließungsdaten
Breite: 37 cm