Uli

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Uli

Allen bekannten uli-Figuren gemeinsam ist die prägnante Darstellung männlicher wie weiblicher Geschlechtsmerkmale sowie der markante Kopf mit lebendig wirkenden Augen aus dem Operculum einer Turboschnecke. Hinsichtlich ihrer Bedeutung bleibt bis heute vieles ungewiss: Die Figuren standen im Mittelpunkt großer Zeremonien und wurden, anders als die für Malanggan-Zeremonien angefertigten Kunstwerke, sorgfältig aufbewahrt und vielfach wiederverwendet. Sie dienten vermutlich der Ehrung bedeutender Verstorbener, denen neben den als männlich geltenden Eigenschaften der Kraft und der Stärke auch die als weiblich angesehenen Fähigkeiten des Nährens und des Erhaltens zugeschrieben wurden. Uli-Figuren wurden nicht für einzelne Individuen angefertigt, sondern erhielten vor den zeitlich oft weit auseinanderliegenden Zeremonien jeweils neue Bemalungen und Augen, bevor sie wieder in die Männerhäuser zurückkehrten. Eine Besonderheit dieser uli-Figur ist eine weitere, vor die Brust gehaltene Figur. Die Gestaltung dieser kleinen Figur entspricht in wesentlichen Aspekten der Hauptfigur; ihre Bedeutung ist unklar. Text: Ulrich Menter

Datenpartner
Linden-Museum Stuttgart Staatliches Museum für Völkerkunde
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Erschließungsdaten

Objekttyp
Uli
Maße
Höhe: 145 cm, Breite: 39 cm, Tiefe: 44 cm
Material/Technik
Holz, Kokosfaser, Pigmente , Kalk, Turbo petholatus, Kitt
geschnitzt, bemalt
Aktueller Standort
Linden-Museum Stuttgart
Inventarnummer
049272

Provenienz und Quellen

wann
19. Jh. oder früher

wo
New Ireland Province

wann
1907
Provenienz
Das Linden-Museum erhielt diese uli-Figur im Jahre 1907 als Geschenk des Händlers Maximilian Thiel (1865-1939), der bereits 1885 in die spätere Kolonie Deutsch-Neuguinea kam. Thiel war Mitinhaber und Leiter der Filiale des Handelshauses Hernsheim & Co. in Matupi, Neubritannien, bevor er 1892 als Neffe des Firmengründers Eduard Hernsheim die Leitung der Handelsgesellschaft übernahm. Thiel beauftragte Mitarbeiter mit dem Erwerb von Ethnographica vor allem innerhalb des Bismarck-Archipels, die u.a. Museen in Deutschland weiterverkauft wurden. Auf welchem Wege diese Figur in Besitz Maximilian Thiels gelangte, ist aktuell noch nicht geklärt. Text: Ulrich Menter

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Rechtsstatus Metadaten
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