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Totentuch mit Motivstickerei

Dieses Totentuch war einmal ein Umhang eines religiösen Würdenträgers der Nasca-Kultur, der sehr wahrscheinlich auch gleichzeitig das politische Oberhaupt einer Gruppe war. Dieses Textil scheint weltweit einzigartig zu sein, es ist kein Parallelstück bekannt. Für die dargestellte Szene gibt es unterschiedliche Interpretationen, was wiederum zeigt, wie wenig wir über diese nicht-schriftführenden Kulturen wissen. Alles ist Interpretation und nicht mehr als ein Vorschlag, der zu einem späteren Zeitpunkt hoffentlich durch eine fundierte wissenschaftliche Ausgrabung bestätigt werden kann. Eine Interpretation schlägt vor, die Szene als Menschenopfer zu interpretieren. Die bergähnliche Figur wäre der "fette Schnitter", eine mytische Figur, die auf gute oder schlechte Ernten ("abgemagerter Schnitter") hinweist. Oder auf Erntebeginn oder Ende. Am Fuße des "fetten Schnitters" findet ein Menschenopfer statt um die Fruchtbarkeit, das heißt, den Regen in den Anden, zu sichern. Auch könnte man die große Figur als Berggottheit interpretieren. Ein weiterer Vorschlag ist, dass es sich hier um eine mythologische Szene handelt, die auf Ahnenkult und weibliche Fruchtbarkeit hinweist. Die große Figur wird hier als Mumienbündel interpretiert und die Szene davor als eine ein Kind gebärende Frau. Was alle diese sehr unterschiedlichen Interpretationen verbindet ist, dass es sich um ein wie auch immer geartetes Fruchtbarkeitsritual handelt.

Datenpartner
Linden-Museum Stuttgart Staatliches Museum für Völkerkunde
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Erschließungsdaten

Kulturelle Zuschreibung
Nasca-Kultur
Objekttyp
Kleidung
Maße
Länge: 255 cm, Breite: 105 cm
Material/Technik
Baumwolle, Textil, Kamelidenwolle
bestickt
Aktueller Standort
Linden-Museum Stuttgart
Inventarnummer
119196

Provenienz und Quellen

wann
spätnascazeitlich

wo
Peru

wann
1954
Provenienz
Zu diesem Objekt gibt es keine gesicherte Provenienz.

Informationen zum Datensatz

Rechtsstatus Metadaten
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