Fotograf*in: Martin Franken | Rechtewahrnehmung: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 InternationalDieser Buchdeckel mit dem Titeltext und Vorspann einer Sutra ist mit Seidenbrokat eingefasst. Neben dem Text befinden sich zwei 2 Miniaturen (tsagli). Buchdeckel dieser Art wurden nur für ganz besondere Schriften, wie tantrische Ritualtexte oder Biographien verwendet. Man verfasste sie, so wie hier, auf schwarzgrundiertem, handgeschöpftem Papier mit goldenen, handgeschriebenen Buchstaben. Tibetisch-religiöse Schriften gelten als eine Verkörperung von Weisheit. Wer nicht selbst lesen kann, kann diese Weisheit durch verschiedene andere Handlungen „aufnehmen“. So z.B. durch das Drehen von Gebetsmühlen, in denen Texte eingerollt sind, die bei jeder Drehung als „wie gesprochen“ angesehen werden. Auch durch einfaches Berühren eines Buches mit der Stirn oder indem man unter ein Bücherregal hindurchkriecht, erhält der Gläubige den Segen des Wissens der Bücher. Schrifttum und Sprache Die wichtigsten Schriften im tibetischen Buddhismus sind der Kanjur (die Lehren Buddhas) in 108 Bänden und der Tanjur (Schriften von Gelehrten) in 224 Bänden. Sie wurden handschriftlich und ab dem 14. Jh. auch im Blockdruckverfahren hergestellt. Das Tibetische gehört zu den tibeto-burmesischen Sprachen. Auf Basis einer alten indischen Schrift entwickelt um 632 n.Chr. ein hoher Minister, Thönmi Sambhota, das tibetische Alphabet, mit 30 Konsonanten und fünf Vokalen. SM8HF
Erschließungsdaten
Breite: 51,8 cm
Höhe: 1,2 cm