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Um 1900 rauchten Könige, Würdenträger und Familienoberhäupter im Grasland von Kamerun gerne Tabak. Je höher der Rang des Rauchers war, desto prachtvoller sollte die Pfeife sein. Diese Tabakspfeife ist aus gegossenem Messing. Sie Künstlern in dem Königreich Bamum in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts hergestellt. Der Pfeifenkopf stellt den Kopf eines Europäers mit einer Mütze dar. Viele Tabakpfeifenköpfe vom Kameruner Grasland haben die Form von menschlichen Köpfen aus Ton oder Messing. Vermutlich war das Rauchen aus dem Kopf eines Menschen, insbesondere aus dem Kopf eines abgebildeten Herrschers oder Würdenträgers, ein Zeichen der Macht und Kraft. Hier ist der abgebildete Kopf allerdings nicht von einem lokalen Herrscher sondern von einem Europäer. Damit versuchte der Künstler vermutlich symbolisch anzudeuten, dass der Raucher auch Macht über die Europäer haben könnte. Es ist nicht klar, ob die Preife je geraucht wurde. Um 1908 gab der Ethnologe Bernhard Ankermann (*1869 - †1943) während einer Forschungsreise nach Kamerun Dutzende von Tabakspfeifen bei lokalen Künstlern in Auftrag. Er kaufte andere Pfeifen in lokalen Märkten. Sie waren unbenutzt als das damalige Königliche Museum für Völkerkunde sie erwarb. Hauptkatalog: "TAMTON Tabakspfeife, Kopf udn Rohr aus Messing, auf einem gemeinsamen kurzem Holzrohr steckend. Kopf in Gestalt eines Europäerkopfes mit Mütze. Am Rohr statt des Hakens ein Ring." Karteikarte "Ähnelt europäischen Pfeifen in der Form. Pfeifenkopf: Portrait eines Europäers mit gezwirbelten Bart und Schildmütze. Unten sind 2 Messingkugeln angebracht. Pfeifenrohr und -kopf durch ein Holzstück (nicht sichtbar) verbunden. Am Pfeifenrohr ist ein Ring angegeossen."
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