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Gefäß; Fischer mit Langustenreuse

Diese Keramik ist eine Grabbeigabe, entstammt also einem religiösen Kontext. Sie zeigt einen Fischer mit einer sehr großen Langustenreuse, auf der ein langusten-ähnliches Tier sitzt. Da Langusten aus warmen Gewässern stammen, kommen sie normalerweise an der Küste Perus nicht vor. Der vor der peruanischen Küste von Süden nach Norden fließende Humboldtstrom ist ein Kaltwasserstrom und eines der fischreichsten Gewässer der Welt. Er bildet die wichtigste Nahrungsgrundlage für die Entstehung der peruanischen Küstenkulturen. So entstand die erste Stadt Amerikas, Caral, als Handelszentrum zwischen Küste und Hochland. Getrockneten Fisch und Fischmehl tauschte man gegen Baumwolle aus dem Hinterland der Küste. Kamelidenfasern aus dem Hochland wurden schon lange Zeit vor den Inka zwischen Küste und Hochland gehandelt. Nur während des El Niño Phänomens, das alle paar Jahre an der Pazifikküste Perus auftritt, strömt warmes Wasser, das normalerweise nur an der ecuadorianischen und kolumbianischen Pazifikküste anzutreffen ist, nach Süden und verdrängt das kalte Wasser des Humboldtstroms. Damit tauchen dann auch Warmwasserfische, Langusten und die Spondylus-Muschel an der peruanischen Küste auf. Gleichzeitig regnet es während des El Niño Phänomens stark in einer der ansonsten trockensten Wüsten der Welt. In der Keramik der Chimú-Kultur gibt es sehr viele Hinweise auf diese Klimaanomalie, wie Langusten und große Warmwasserfische.

Datenpartner
Linden-Museum Stuttgart Staatliches Museum für Völkerkunde
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Erschließungsdaten

Kulturelle Zuschreibung
Chimú-Inka-Kultur
Objekttyp
Gefäß
Maße
Länge: 31.5 cm, Breite: 19 cm
Material/Technik
Ton
in Model geformt, Ritzdekor
Aktueller Standort
Linden-Museum Stuttgart
Inventarnummer
M 30180

Provenienz und Quellen

wann
1472 - 1532 n. Chr.

wo
Peru

wann
1965
Provenienz
Dieses Objekt hat keine gesicherte Provenienz.

Informationen zum Datensatz

Rechtsstatus Metadaten
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