Konisches Halsfragment eines großen Kruges. Das Objekt besitzt einen stark ausziehenden Rand mit breit abgeflachter Lippe. Der Hals wird durch ein anthropomorphes Gesicht verziert, das über aufgesetzte und gemalte Attribute verfügt. Die Keramik ist beidseitig geglättet und geschlämmt. Ihre Außenseite wurde grundiert, bemalt und poliert. Grundierung und Bemalung sind stark erodiert. Die Außenseite des Objekts wurde wahrscheinlich zweifach geschlämmt. Sie zeigt eine rot-braune Deckfarbe, die sich auf einem weiß-gelblichen Grund befindet. Der Rand ist beidseitig rot-braun gefärbt. Am Hals befindet sich eine umlaufende, weiß-gelblich geschlämmte Fläche, die schwarz-braun und rot bemalt wurde. Sie gliedert sich in mehrere Bildfelder. Der zentrale Sektor wird durch eine invertierte U-förmige Wulst begrenzt. Er zeigt ein anthropomorphes Gesicht, dessen Augen und Nase aufgesetzt sind. Die dargestellte Person trägt eine schwarz-braun umrandete Augenmaske. Die benachbarte Halspartie zeigt zwei Rechtecke, die kreuzförmig miteinander verschränkt sind. Das glyphenähnliche Zeichen weist im zentralmexikanischen Hochland auf den besonders wertvollen Charakter der so dekorierten Objekte hin (Pasztory 1983: 45). Das Objektinnere blieb unverziert. Nach Lothrop 1926: Nandaime ware. Kulturelle Bedeutung: das Formeninventar der Gruppe umfaßt ausschließlich Krüge, die häufig einen kugelförmigen Körper besitzen. Ihre diagnostischen Verzierungen weisen auf eine typologische Verwandtschaft mit der Gruppe Mora Policromo, variedad Guabal (1200-800d.C.) hin. (Künne 2004)
Erschließungsdaten
Mündung: 7 cm
Wandstärke: 0,8 cm