Fragmentierter Gefäßboden mit Wandansatz. Die geklebten Scherben gehören wahrscheinlich zu einem ovaloiden Gefäß, das einen gewölbten Boden und einen hohlen Standfuß besaß. Der Bodenansatz wird durch eine aufgesetzte, umlaufende Wulst markiert. Das Objekt ist beidseitig geglättet, geschlämmt und grundiert. Seine Außenseite wurde bemalt und poliert. Bemalung und Grundierung sind partiell erodiert. Der Standfuß ist vollständig fragmentiert. Die Keramik ist zweifach grundiert. Sie besitzt eine weiß-gelbliche Deckfarbe, die auf rotem Grund aufgetragen wurde. Die Außenseite des Objekts ist schwarz-braun und rot-orange bemalt. Am Bodenansatz befinden sich zwei umlaufende Friese, die stilisierte Stufenelemente zeigen. Die Motive erscheinen auf schwarzem Grund und simulieren eine Negativtechnik. Beide Friese sind durch ein rot-oranges Band voneinander getrennt. Der Fußansatz wird durch ein weiteres, rot-oranges Band verziert. Auf der Innenseite der Keramik sind unregelmäßige Spuren einer weiß-gelblichen Deckfarbe sichtbar. Kulturelle Bedeutung: nach Snarskis (1983: 65) und Lange (2003, pers. Komm.) verdrängte die Pataky-Gruppe zwischen 1250 und 1150d.C. in der Region Gran Nicoya die Papagayo-Keramik. Ihre Verzierungen zeigen einen starken mesoamerikanischen Einfluß. Die diagnostischen Motive bestehen nach Lothrop (1926) aus dem „silhouette jaguar, type B“ und der „plumed serpent, type C“. Sie sind auch aus Faltbüchern bekannt, die im postklassischen Mixteca-Puebla Stil (1520-1200d.C.) angefertigt wurden. Die Gruppe tritt vor allem in Bestattungen auf. (Künne 2004)
Erschließungsdaten
Objektmaß: 9 x 20 x 18 cm