35032 Marburg, Universitätsstadt
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Die Ethnographische Sammlung der Philipps-Universität Marburg, gegründet in den 1920er Jahren, enthält unter anderem Objekte aus der Wiesbadener Sammlung Nassauischer Altertümer, die in den 1960er Jahren ihre nicht-europäischen Sammlungen verkaufte. Es handelt sich dabei überwiegend um Objekte aus dem 19. Jahrhundert, die von Kolonialbeamten und -offizieren dem Wiesbadener Museum geschenkt worden waren. Zu der Ethnographischen Sammlung gehört auch der wissenschaftliche Nachlass des Südamerika-Forschers Theodor Koch-Grünberg (1872-1924). 800 bis 1.000 Objekte stammen vermutlich aus formalen Kolonien, weitere 2.500 möglicherweise aus kolonialen Kontexten außerhalb formaler Kolonialherrschaft. Gemeinsam mit der Ethnographischen Sammlung des Oberhessischen Museums in Gießen erforscht die Ethnographische Sammlung der Philipps-Universität, gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, derzeit Teilbestände ihrer Sammlungen auf ihre koloniale Herkunft. Ziel des Forschungsprojekts ist u.a. die Rekonstruktion der Objektbiographien von ca. 60 Objekten aus der Region Ostafrika (insbesondere Tansania) und aus Kamerun.