28195 Bremen
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Die Sammlungen des Übersee-Museum Bremen stammen zu einem großen Teil aus kolonialen Kontexten. Als Mehrspartenhaus verfügt das Museum über naturkundliche Sammlungen, ethnographische Sammlungen, Sammlungen zur Bremer Handelsgeschichte und über eine umfangreiche Sammlung Historischer Fotografien, die in einigen Fällen auch Sammlungskontexte dokumentieren und ebenfalls eng mit den kolonialen Sammlungskontexten verbunden sind. Weiterhin verfügt das Museum über eine Bibliothek mit umfangreicher Kolonialliteratur und ein Aktenarchiv zur Geschichte des Hauses, die die Erforschung der Sammlungskontexte unterstützen. Die Geschichte des Hauses und seiner Sammlungen wird in der Dauerausstellung "Spurensuche" erzählt. Die Begleitpublikation enthält eine Einführung in Sammlungskontexte und -netzwerke, aus denen die Sammlungen entstanden sind.
Die Offenlegung der Sammlungskontexte (Dokumentation von Sammlern, geographischer Metadaten und Provenienzmerkmalen) sind für die interdisziplinären Sammlungsbereiche mit ihren fachlich z.T. unterschiedlichen Anforderungen an die Sammlungsdokumentation eine wichtige Aufgabe und Herausforderung. Sie erfordert die bestandsübergreifende Vernetzung von Sammlungsinformationen für die Anforderungen erfolgversprechender Provenienzforschung und der Schaffung von Transparenz, die dem Übersee-Museum ein wichtiges Anliegen ist, das sich diesbezüglich in fachlichen Netzwerken engagiert und austauscht.
Die Planung einer "EDV-gestützten Erschließung der Magazin-Bestände des Übersee-Museums" begann bereits seit Anfang der 1990er Jahre, für Teile der naturkundlichen Sammlungen sogar schon früher. Unterschiedliche Datenbanken bilden die Vorläufer der aktuellen digitalen Inventarisierung (Access, BISMAS der Universität Oldenburg, Datenbank und Content Management System der Informationsgesellschaft Bremen, dbase). Seit 2012 werden ethnographische und handelskundliche Sammlungen sowie das Historische Bildarchiv in dem Collections Management System TMS (zunächst TMS 2012, nach der letzten Weiterentwicklung in der Version 2018) erfasst. Die 83.130 ethnographischen Objekte sind vollständig digital in der Datenbank mit unterschiedlicher Erschließungstiefe erfasst. In der Abteilung Handelskunde sind von rund 30.000 Objekten knapp 4.900 in TMS 2018 erfasst. Für das Historische Bildarchiv sind rund 34.000 Objekte in der Datenbank erfasst, das sind circa zwei Drittel des Gesamtbestandes. Von den circa 1 Million naturkundlichen Objekten/Organismen sind 251.424 Objekte digital erfasst, davon 2.755 (Herbarbelege) mit standardisierter digitaler Abbildung. Im Rahmen einer Projektförderung sollen weitere naturkundliche Objekte digital erfasst werden.