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Bow

Historischer Hauptkatalog: "Bogen aus rotbraunem Holz, an beiden Enden durchbohrt zur Befestigung der Sehne; diese aus Leder. An einem Ende des Bogens eine kurze Messingspirale. Höhe des Bogens 1,20m. Matschemba." Vorbesitzer Machemba bin Mshame al Masaninga (bis 1895), Händler und ‚chief‘ im Hinterland der südlichen Küstenregion des heutigen Tansania Biografische Fragmente Machemba bin Mshame al Masaninga war ein einflussreicher Händler, der den Yao angehörte und seit den 1870er Jahren vom Makonde-Plateau aus das Hinterland der südlichen Küstenregion (von Kilwa im Norden bis in den Süden nach Mikindani) des heutigen Tansania beherrschte. Seine Residenz befand sich u.a. in Luagalla auf dem Makonde Plateau. Auch hatte er großen Rückhalt bei den Yao auf portugiesischer Seite (heutiges Mosambik). Er bot von der Küste geflohenen Sklaven Zuflucht und gewann so eine große Anhängerschaft, aus denen er auch seine Kämpfer rekrutierte. Handelspolitisch machte er den Swahili-Händlern an der Küste Konkurrenz und schmälerte deren Gewinn, indem er begehrte Importgüter an die aus dem Inland kommenden Karawanen verkaufte, die infolgedessen nicht mehr zu den Küstenstädten weiter reisten . Das minimierte später auch den Profit der Deutschen, die Machemba in mehreren Kriegszügen versuchten zu unterwerfen. Machemba widersetzte sich lange Zeit erfolgreich dem deutschen Herrschaftsanspruch, gab vor zu kooperieren, verfolgte aber gleichzeitig seine eigene Agenda. Im Jahre 1898 musste er jedoch auf das benachbarte portugiesische Gebiet fliehen, wo er 1908 starb. Aneignungskontext Als Hans Glauning seinen Dienst Anfang 1895 in Kilwa als Unteroffizier und Kompagnieführer der sogenannten Kaiserlichen Schutztruppe für Ostafrika antrat, war ein militärisches Vorgehen gegen Machemba geplant, das Glauning auch in einem Brief an Felix von Luschan, dem Direktorialassistenten am Kgl. Museum für Völkerkunde ankündigte. Nachdem Glauning zuvor an dem Kriegszug gegen den Händler Hassan bin Omari (Makunganya) teilgenommen und mit der 8. Kompagnie die Gefangenen, darunter Makunganya, nach Kilwa Kiwinje gebracht hatte, erging der Befehl an Oberstleutnant Lothar von Trotha am 2. Dezember 1895 mit drei Kompagnien in Lindi „zur Erledigung der Machemba Angelegenheit“ bereitzustehen. Die 8. Kompagnie und mit ihr Hans Glauning gelangten via Dampfer von Kilwa nach Lindi. Von Trotha berichtet: „Matschemba war nicht, wie er als Zeichen der Unterwerfung versprochen hatte, zur Küste gekommen und ich marschierte infolgedessen am 6. von Sudi, wohin die Kompagnien theils per Dampfer, theils per Fußmarsch versammelt waren, nach Luagalla, der Residenz Matschembas, ab. Der Marsch dorthin bot bis auf einige Bemerkungen, welche ich mir erlauben werde zum Schluss anzuführen, militärisch nichts Bemerkenswertes. Matschemba erschien halbwegs bei Masno, kehrte mit mir nach Luagalla zurück und erklärte mir auf das Nachdrücklichste seine bereitwillige Absicht, sich zu unterwerfen und den Frieden mit der Regierung zu halten. Die von mir ihm auferlegten Strafleistungen in Elfenbein und Pulver konnte oder wollte er im ganzen Umfang nicht erfüllen, er gab jedoch ohne Zögern einen großen Theil seiner Gewehre sofort her, als ich ihm erklärte, daß diese der Ersatz für das fehlende Elfenbein und Pulver sein müssten. Matschemba hat auf mich einen guten Eindruck gemacht. Er genießt großes Ansehen bei seinen Leuten und bewies durch mehrere kleine Züge, daß er entwickelteres Anständigkeitsgefühl besitzt als sonst die eingeborenen Häuptlinge.“ (Deutsches Kolonialblatt 1896, S. 101) Trotha beschloss, nur eine kurze Zeit in Luagalla zu bleiben und so marschierte die 8. Kompagnie unter Glauning mit Pulver, Elfenbein und Gewehren an die Küste zurück. Auch die anderen Kompagnien verließen Luagalla. Machembas Friedensangebot wurde akzeptiert und daher auch keine Station im Umkreis Luagallas geplant. Wegen der herrschenden Hungersnot wurde Machemba auch keine Verpflichtung auferlegt, deutsche „Expeditionen“ zu verpflegen. „An kriegerischer Thätigkeit war die Expedition arm, desto reicher an Marschleistungen, (…), so von Trotha abschließend in seinem Bericht (Deutsches Kolonialblatt 1896, S. 101-102). Im Kontext des Zusammentreffens, gelangten dann auch Objekte, die zum Teil Machemba selbst zugeschrieben wurden, in den Besitz Glaunings. Die genauen Umstände der Aneignung sind bisher nicht bekannt. Quellen Iliffe, John (1979): A Modern History of Tanganyika. Cambridge: Cambridge University Press. Luschan, Felix von (1897): Beiträge zur Völkerkunde der deutschen Schutzgebiete (Erweiterte Sonderausgabe aus dem „Amtlichen Bericht über die erste deutsche Kolonial-Ausstellung in Treptow 1896“). Berlin: Dietrich Reimer Verlag. Müller, Fritz F. (1959): Deutschland, Zanzibar, Ostafrika. Geschichte einer deutschen Kolonialeroberung. Deutsches Kolonialblatt (Amtsblatt für die Schutzgebiete des Deutschen Reiches 1895: Über die Raubzüge des Häuptlings Machemba. Deutsches Kolonialblatt 1896: Über seine glücklich beendete Expedition gegen Hassan bin Omari und Matschemba, S. 99-101. Deutsches Kolonialblatt 1896: Über einen Besuch bei Machemba, S. 408-411. Deutsches Kolonialblatt 1897: Über die Verhältnisse im Hinterland von Lindi, S. 167. Deutsches Kolonialblatt 1899: Expedition gegen den Häuptling Machemba, S. 509-510. Bundesarchiv R 1001/287 Bundesarchiv R 1001/747 SMB-PK, EM, E 254/1896 SMB-PK, EM, E 1150/1896 SMB-PK, EM, E 1021/1896

Data Provider
Ethnologisches Museum
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Cataloguing data

Object type
Bow
Dimensions
Höhe x Breite x Tiefe: 122 x 2 x 2,5 cm
Gewicht: 0,39 kg
Material/Technique
Wood, Leather , Tendon
Current location
Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Inventory number
III E 4580

Provenance and sources

where
Tanzania [Land/Region]
Luagalla [Ort]

who
Glauning, Hans - Collectors
Ramsay, Hans von - Collectors

Information about the record

Legal status metadata
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